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Wie kann ich als Endhersteller oder Zulieferer mein Haftungsrisiko minimieren?

a) Entwicklungs- und Konstruktionsphase

 Gefährdungspotenziale erkennen und Sicherheitsalternativen entwickeln.
 Sicherheit darf nicht an den Kosten scheitern; Zumutbarkeitskriterien erwägen.
 Bestimmungsgemäßen Gebrauch definieren und nahe liegenden Fehlgebrauch einkalkulieren.
 Den Stand von Wissenschaft und Technik ermitteln und in der Konstruktionsphase beachten.
 Unbedingt die Produktrelevanten technischen Normen, Qualitätsnormen und Sicherheitsstandards überprüfen und deren Einhaltung sicherstellen.
 Spezialgesetze und deren Anforderungen (Fußnote) prüfen.
 Bei älteren Normen deren Aktualität anhand des Standes von Wissenschaft und Technik überprüfen. Ggf. Produkt dem Stand von Wissenschaft und Technik anpassen
 Bei Serienprodukten den Stand von Wissenschaft und Technik dauerhaft überprüfen und Produkte ggf. anpassen.
 Bei Produkten mit längerer Lebensdauer Nachrüstung einkalkulieren.
 Qualitäts- und Sicherheitsbewertungen durchführen; ggf. unabhängiges Prüfinstitut einschalten.

b) Organisation im Unternehmen

 Festlegung der Dokumentations- und Organisationsstrukturen, insbesondere technische Dokumentation sicherstellen.
 Festlegung der Verantwortungsbereiche. Arbeitsplatzbeschreibungen dokumentieren.
 Festelegung der Auswahl-, Anweisungs- und Überwachungspflichten (Fußnote).
 Vorsorgliche Notfallplanung und Rückrufmanagement erarbeiten (Fußnote).
 Ggf. Qualitätsmanagement der Geschäftsleitung unterstellen und/oder eigene Abteilung einrichten.
 Fehlermeldungen und Gewährleistungsmanagement (Fußnote) in den Betriebsablauf integrieren.
 Rückmeldungssystem des Vertriebspartners hinsichtlich Mängeln, Schadenersatzansprüchen und sonstiger Reklamationen aufbauen.
 Versicherungsschutz überprüfen (Fußnote).

c) Fabrikation und Auslieferung

 Wareneingangsprüfung sowie ggf. Warenausgangskontrollen beim Zulieferer (Fußnote).
 Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeiter für Sicherheitsaspekte.
 Entsprechende Anweisungen erteilen.
 Prüfungsvorgänge dokumentieren, Fehlerquellenanalyse durchführen.
 Produktkennzeichnung und Warenausgangskontrolle durchführen.
 Rückverfolgbarkeit von Produkten sicherstellen.
 Auslieferungsdatum dokumentieren.
 Ordnungsgemäße Lagerung sicherstellen.
 Verpackung und Transport organisieren.

d) Vertrieb und Produktbeobachtungsphase

 Gebrauchs- und Bedienungsanleitung entsprechend den Sicherheitserwartungen eines durchschnittlichen Benutzers formulieren.
 Nahe liegenden Fehlgebrauch erkennen und entsprechende Warnhinweise erteilen.
 Ggf. auf mehrsprachige Formulierung der Bedienungsanleitung und Gebrauchsanweisung achten.
 Falls erforderlich: Wartungsintervalle festlegen und entsprechende Hinweise erteilen.
 Werbung hinsichtlich erforderlicher Sicherheitsaspekte gestalten. Übertreibungen vermeiden. Gefahren offen legen.
 Falls produktspezifisch erforderlich: Kundenbetreuung und -schulung organisieren.
 Vertragssituation mit Blick auf Garantieübernahmen und Gewährleistung überprüfen.
 Produktbeobachtung durchführen, ständige Beobachtung des Standes von Wissenschaft und Technik.
 Wettbewerb hinsichtlich der Sicherheitsanforderungen beobachten
 Dokumentation- und Aufbewahrungsdauer festlegen.


Kontakt: kontakt@fasp.de

Stand: Dezember 2025



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