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Kreditsicherheiten – Teil 28 – Gegenstand der Sicherungsübereignung


Herausgeber / Autor(-en):
Carola Ritterbach
Rechtsanwältin

Daria Lehmann
wissenschaftliche Mitarbeiterin


7. Sicherungsübereignung

Die Sicherungsübereignung hat weitgehend das Pfandrecht verdrängt. Die Übergabe der Pfandsache kommt zwar dem Sicherungsbedürfnis des Gläubigers entgegen, hindert den Schuldner jedoch an der weiteren Benutzung des Sicherungsguts. Dabei benötigt der Schuldner oftmals den Besitz an den Sicherungsmitteln zur Fortführung des Betriebs und Erwirtschaftung der Einnahmen zur Rückzahlung des Darlehens.

7.1. Gegenstände

Gegenstand der Sicherungsübereignung sind nur bewegliche Sachen. Erfasst wird sowohl gegenwärtiges als auch künftiges Eigentum.

Erwirbt der Sicherungsgeber die Waren unter Eigentumsvorbehalt, ist er bis zur vollständigen Kaufpreiszahlung kein Eigentümer. Ihm steht aber ein dem Eigentum ähnliches Anwartschaftsrecht zu, welches gleichermaßen die Übereignung erlaubt.

Beispiel

Herr Vogel verkauft an die SG-GmbH eine Baumaschine. Die SG-GmbH kann nur monatliche Ratenzahlungen auf den Kaufpreis leisten. Ihr wird die Baumaschine unter Eigentumsvorbehalt übereignet, so dass Herr Vogel bis zur vollständigen Kaufpreiszahlung Eigentümer der Baumaschine bleibt.
Gleichzeitig benötigt die SG-GmbH ein Darlehen. Die Bank ist nur bereit, dass beantragte Darlehen gegen Sicherheit zu gewähren. Die SG-GmbH übereignet von daher als Sicherheit
für die Darlehensforderung die Baumaschine an die Bank. Die Bank erhält als Sicherheit bis zur vollständigen Kaufpreiszahlung das Anwartschaftsrecht der SG-GmbH. Nach vollständiger Zahlung des Kaufpreises an Herrn Vogel durch die SG-GmbH erhält die Bank als Sicherheit automatisch das Eigentum an der Baumaschine übertragen. Die Baumaschine verbleibt im Besitz der SG-GmbH.

Künftig zu erwerbende Waren können durch eine vorweggenommene Einigung und Übergabe zwischen den Parteien (d.h. vor Eigentumserwerb des Sicherungsgebers) Gegenstand der Sicherungsübereignung sein. Einer sog. vorweggenommenen Einigung und Übergabe bedarf es, wenn der Sicherungsgeber noch kein Eigentum an den zu übereignenden Waren erworben hat oder die Sicherungsübereignung ein Warenlager mit wechselndem Bestand betrifft. Sobald der Sicherungsgeber die Waren erworben hat, fallen diese automatisch in das Sicherungseigentum des Sicherungsnehmers.

Beispiel

Unternehmer Siegmund übereignet der Bank sein gesamtes Warenlager zur Besicherung eines Darlehens. Durch ständigen Ein- und Verkauf ist das Warenlager durch einen wechselnden Bestand gekennzeichnet und enthält nicht mehr all die Waren, die sich zum Zeitpunkt der Einigung im Lager befunden haben. Die Parteien einigen sich deshalb darauf, dass die Sicherungsübereignung auch künftig hinzukommende Waren erfassen soll.


Dieser Beitrag ist entnommen aus dem Buch „Kreditsicherheiten“ von Carola Ritterbach, Rechtsanwältin, spezialisiert auf Bank- und Kapitalmarktrecht, und Daria Lehmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin, mit Fußnoten erschienen im Verlag Mittelstand und Recht, 2015, www.vmur.de, ISBN 978-3-939384-27.


 

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Herausgeber / Autor(-en):
Carola Ritterbach
Rechtsanwältin

Daria Lehmann
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Kontakt: ritterbach@brennecke-rechtsanwaelte.de
Stand: Januar 2015


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Wir bitten um Ihr Verständnis: Wir können keine kostenlose Rechtsberatung erbringen.


Herausgeber / Autor(-en):

Carola Ritterbach, Rechtsanwältin, Fachanwältin für Bank- und Kapitalmarktrecht

Portrait Carola-Ritterbach

Rechtsanwältin Carola Ritterbach arbeitet seit vielen Jahren im Bereich des Bankrechts. Sie ist Fachanwältin für Bank- und Kapitalmarktrecht. Sie unterstützt Verbraucher und Unternehmer in jeglichen Bereichen, in denen Schwierigkeiten mit ihren Banken aufgetreten sind oder drohen aufzutreten.

Beispiele aus dem Tätigkeitsbereich von Rechtsanwältin Carola Ritterbach:

  • Beratung und Vertretung von Bankkunden bei allen Fragen hinsichtlich Darlehensverträgen, Kreditsicherheiten, wie beispielsweise Bürgschaften oder Grundschulden und Kapitalanlagen wie z.B. Wertpapiere oder Fonds
  • Durchsetzung von Schadensersatz- und Rückabwicklungsansprüchen bei Bankberatungsfehlern, z.B. beim Abschluss von offenen oder geschlossenen Immobilienfonds, Schiffsfonds, Zinsdifferenzgeschäften, Swapverträgen etc.
  • Beratung bei Fragen zur Anlagevermittlung und Prospekthaftung
  • Rückabwicklung von Bankanlageprodukten, die sich im Nachhinein als Verlust erweisen
  • Abwehr von Ansprüchen aus sittenwidrigen Angehörigen-Bürgschaften oder Darlehensmitübernahmen
  • Abwehr von Forderungen aus unzulässigen Klauseln in Bankverträgen
  • Rückabwicklung unberechtigter Gebührenzahlungen an Banken
  • Widerruf und Rückabwicklung von Immobiliendarlehen aufgrund fehlerhafter Widerrufserklärungen
  • Abwicklung von Leasingverträgen
  • Begleitung bei Sanierungen notleidender Finanzierungen
  • Unterstützung bei allen Fragen rund um das Girokonto, Sparbuch und dem elektronischen Zahlungsverkehr Wahrung des Bankgeheimnisses und Beanspruchung von Bankauskünften
  • Beratung und Vertretung im Bereich des Factorings

Rechtsanwältin Carola Ritterbach hat im Bankrecht veröffentlicht:

  • Die Beraterhaftung im Kapitalmarktrecht, 2015, Verlag Mittelstand und Recht, ISBN 978-3-939384-30-4
  • Kreditsicherheiten, 2015, Verlag Mittelstand und Recht, www.vmur.de, ISBN 978-3-939384-27
  • Kreditzinsen und Vorfälligkeitsentschädigung - Gewinn- und Schadensberechnung der Banken, 2015, Verlag Mittelstand und Recht, www.vmur.de, ISBN 978-3-939384-45-8
  • Bankvertragsrecht, 2014, Verlag Mittelstand und Recht, www.vmur.de, ISBN 978-3-939384-32-8
  • Kreditvertragsrecht, 2014, Verlag Mittelstand und Recht, www.vmur.de, ISBN 978-3-939384-35-9
  • Leasingrecht – Einführung in das Recht des Leasings, ISBN 978-3-939384-25-0, 2014, Verlag Mittelstand und Recht

 

Rechtsanwältin Ritterbach ist Dozentin für Bank- und Kapitalmarktrecht an der DMA Deutsche Mittelstandsakademie sowie Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Bank- und Kapitalmarktrecht im Deutschen Anwaltsverein.

Rechtsanwältin Ritterbach bietet Schulungen, Vorträge und Seminare zu den Themen:

  • Die Bürgschaft - Wer bürgt wird gewürgt?
  • Pflichten und Haftung bei der Anlageberatung - Welche Rechte haben Sie gegenüber Ihrer Bank?
  • Bankstrategien von Unternehmen – u.a.: Zweibankenstrategie, die passende Bank für Ihr Geschäft
  • Die Abrechnung von Leasingverträgen - Was Leasinggesellschaften dürfen und worauf Sie achten sollten
  • Der Verkauf von notleidenden Krediten – Was darf Ihre Bank und was nicht
  • Datenschutz im Bankrecht – Bankgeheimnis und Bankauskünfte: Wer erfährt was?

Kontaktieren Sie Rechtsanwältin Ritterbach unter:
Mail: ritterbach@brennecke-rechtsanwaelte.de
Telefon: 0721-20396-26

 


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